Emotionen bestimmen unser Leben. Die schlechten klammern wir an dieser Stelle einmal aus – dafür machen die schönen Vibes einfach zu viel Spaß. Unsere Redaktion hat sich mal auf persönliche Freuden-Safari begeben: Ein tolles Essen, Liebe und Sport (wer hat das eigentlich vorgeschlagen?) katapultieren unsere Stimmung in den Glücks-Orbit. Der Primus ist für uns natürlich ein grandioser Strandspaziergang mit passender Akustik-Berieselung. Dabei ist es noch nicht einmal immer wichtig, wovon die Interpreten uns etwas erzählen. Entscheidend ist, dass die Gesamt-Moods eines Songs zu den individuellen Küsten-Impressionen passen. Viel Spaß bei unserer Good-Vibes-Top10 – zum Wieder- und Neu-Entdecken.
10. Melanie C & Lisa Lopes – Never be the Same again
Girlpower mal Zwei: Im Jahr 2000 vereinten das ehemals Flickflack schlagende Spice-Girl Mel C und die TLC-Rapperin Lisa “Left Eye” Lopes ihre musikalischen Talente in einem gemeinsamen Song. Das Ergebnis kann sich hören lassen: Bereits die ersten Takte machen Laune, Mels unverwechselbare Stimme war nie einschmeichelnder und die Rap-Einlagen von Left Eye sorgen für Good Vibes. Never be the same again war eines der letzten Musik-Projekte, an denen Lisa Lopes mitwirkte: Im April 2002 starb sie im Alter von nur 30 Jahren bei einem Autounfall in Honduras. Mel C ist bis heute als Musical-Darstellerin und TV-Casting-Jurorin erfolgreich.
9. The Jackson Five – I want you back
1966 wurden aus den Jackson Brothers die Jackson Five, als der siebenjährige Michael und sein Bruder Marlon das bisherige Familien-Trio gesanglich verstärkten. Schnell etablierte sich der zukünftige Weltstar als Frontman der Soul- und Funk-Combo – und leitete mit seinem unnachahmlichen Talent den kometenhaften Aufstieg der Familien-Band ein. Ihr Markenzeichen waren vor allem fröhliche und positive Lieder – zwischen 1969 und 1989 verkauften die Jackson Five über 100 Millionen Platten. Der Erfolg der jungen Brüder wurde jedoch von einem weiteren Familienmitglied getrübt: Aus dem Hintergrund zog der von Ehrgeiz zerfressene Vater Joseph Jackson die Fäden – und soll seine Söhne mit übertriebener Strenge, unkontrollierbaren Wutausbrüchen und drakonischen Bestrafungen gemanagt haben.
8. Heaven 17 – Temptation
Wer 1983 gerade auf Klassenfahrt war, wurde aus den mitgebrachten Kassetten-Rekordern mit nur einem Song als Endlosschleife beschallt: Temptation im Reisebus, am Badestrand, in den Jugendherbergs-Zimmern – rund um die Uhr und mit maximaler Lautstärke. Keine Frage: In diesem Sommer war der Heaven 17-Hit der angesagte Knaller. Rund 40 Jahre später sind aus den damaligen Klassenfahrts-Teens Familienväter, Steuerprüfer oder Ärztinnen geworden – und Temptation hat sich zu einem Klassiker gemausert, der regelmäßig in den Radio-, Internet- und TV-Musikshow-Playlists gespielt wird. In dem Mix aus Synthie-Pop und New Wave liegt heute noch eine große Verlockung (Temptation): für ein paar Minuten beamen uns die Klänge zurück ins Jahr 1983 – in eine scheinbar unbeschwerte Zeit voller wunderbarer Erinnerungen. Wie wäre es jetzt mit einer Endlosschleife?!
7. Curiosity killed the Cat – Misfit
Ihr Band-Name klingt zwar eher nach einer martialischen Hardcore-Metalband – mit düsteren Endzeit-Szenarien hat Curiosity killed the Cat aber rein gar nix am Hut. Die vier ehemaligen Kunststudenten aus England stehen vielmehr für lupenreinen, geschmeidigen Easy-Listening-Funk-Pop. Mitte der 80er erschien ihr Debut-Album, der Erfolg war zunächst aber eher überschaubar. Erst als sich Pop-Art-Guru Andy Warhol als Fan der Band erklärte, wurde die Platte weltweit zum Verkaufs-Hit. Funky, Andy!
6. Erasure – Ship of Fools
Als Vince Clarke -eines der Gründungsmitglieder von Depeche Mode- sich wegen musikalischer Differenzen von Dave Gahan & Co trennte, fand er 1985 per Zeitungs-Annonce einen neuen kongenialen Mitstreiter. Der damals 20jährige Andy Bell hatte als Frontmann genau das richtige Maß an Talent, Präsenz und Extrovertiertheit, damit sich der eher schüchterne und scheue Clarke von nun an ganz seiner Klang-Basteleien und Kompositionen widmen konnte. Als Erasure begeistert das scheinbar so ungleiche Duo bis heute mit originellen Sounds und harmonischen Arrangements. Bei so viel Harmonie heuern wir sogar für einen Törn auf dem Narrenschiff an. Ahoi!
5. Duran Duran – Save a Prayer
Die JustSylt-Redaktion muss sich heute in aller Form bei den britischen New-Romantics- und New-Wave-Veteranen von Duran Duran entschuldigen: Als unsere Redakteure noch Teenager -und vor allem eingefleischte Depeche-Mode-Fans- waren, sahen wir die Jungs um Sänger Simon Le Bon nur als “weichgespülte Popper-Band” unter vielen an. Doch mit den Jahren kam letztendlich die Einsicht, dass wir komplett falsch lagen: Duran Duran ist musikalisch vielseitig, virtuos und originell – und ohne Frage eine der einflussreichsten und prägendsten Bands der 80er Jahre. Der Beweis? Die Jungs haben den Film-Song zum letzten Roger-Moore-Bond beigesteuert! Das kann nicht einmal Depeche Mode von sich behaupten…!
4. Mike Oldfield & Maggie Reilly – To France
Mike Oldfield scheint eine Art musikalischer König Midas zu sein – alles, was der englische Multiinstrumentalist, Komponist und Texter anfasst, verwandelt sich in klangliches Gold. Bereits bei seinem Debüt-Album Tabular Bells, das er 1973 im Alter von nur 20 Jahren veröffentlichte, zeigte sich die komplette Bandbreite eines Musik-Genies: Er komponierte den komplexen Score, spielte eigenhändig 20 verschiedene Instrumente ein und mixte die Aufnahmen selbst ab. Das Ergebnis war bahnbrechend und verkaufte sich so unerwartet gut, dass das Musiklabel nur unter Hochdruck mit den Platten-Nachpressungen hinterher kam. Unglaubliche 247 (!) Wochen hielt sich Tabular Bells in den Top10 der britischen Album-Charts. Als Krönung erhielt der junge Musiker einen Grammy für die beste Instrumental-Komposition. Doch wo viel Licht ist, ist auch Schatten: Als Sänger ist Oldfield eher mittelgut – und so sucht er für seine Projekte immer wieder die Zusammenarbeit mit exzellenten Stimmen. Ein Juwel dieser Symbiosen ist To France, bei dem Maggie Reilly die Komposition von “Magic Mike” gesanglich veredelt. Großartig!
3. Dua Lipa – Be the One
Tolle Frau, tolle Stimme, toller Song – Dua is the One!
2. Eurythmics – There must be an Angel
Tausende Pop-Songs teilen ein gemeinsames Schicksal: Sie tauchen auf, bleiben maximal einen Sommer lang und landen dann unbeachtet auf der Müllhalde des Vergessens. Es gibt allerdings grandiose Ausnahmen – Sänger, Bands und Duos, die mit ihren Songs Klassiker schaffen, die noch Jahre später für Verzückung sorgen. Eurythmics gehört ohne Frage zu diesen Evergreen-Fabriken. Die Hits von Annie Lennox und David A. Stewart haben sich so sehr in unser Gedächtnis gegraben, dass sie heute noch von jedem Kind nachgepfiffen werden. Edel, einprägsam und bedeutungsvoll – so muss toller Pop-Rock sein. Einfach unvergessen!
1. Mike and the Mechanics – Over my Shoulder
Daß einzelne Band-Mitglieder auch gerne mal ihr eigenes musikalisches Süppchen kochen, ist keine Seltenheit. In Sachen Erfolg und Langlebigkeit schießen die Jungs von Genesis aber den Überflieger-Vogel ab: Bereits Anfang der 80er waren Phil Collins und Tony Banks auch auf Solo-Pfaden unterwegs. Gitarrist Mike Rutherford fuhr ab 1985 zweigleisig, blieb dem Band-Gedanken aber treu – und trommelte für sein Projekt wieder ein paar talentierte Mitstreiter zusammen. Seitdem versorgen uns Mike and the Mechanics immer wieder mit melodischen, unbeschwerten Pop-Rock-Songs, die sofort in Kopf, Herz und Beine gehen. Good Vibes at its Best. Mike und seine Jungs sind bei jedem Strandspaziergang gesetzt!