Manche Überzeugungen scheinen auf Ewig in Stein gemeißelt zu sein. So hält sich etwa in der Kunst-Szene seit Jahrhunderten ein Motto besonders hartnäckig: „Werke bedeutender Künstler gehören in Museen!“ Jenny Falckenberg will mit solchen althergebrachten Dogmen brechen – und ist ständig auf der Suche nach ungewöhnlichen und besonderen Locations, um zeitgenössische Kunst anders und ganz neu zu präsentieren. Zusammen mit dem Sylter Makler Eric Weißmann ist sie in List fündig geworden. Im sogenannten Hafen27, umrahmt von der traumhaften Atmosphäre schöner, luxuriöser Ferienwohnungen, zeigten sich Werke von Pedro Anacker, Julian Schnabel und Sebastian Nebe in einem vollkommen neuen Licht.
Die Werke eines Künstlers scheinen perfekt für den sogenannten Offspace, also den Ausstellungsraum außerhalb einer Galerie oder eines Museums, geschaffen zu sein. Christian Awe war in jungen Jahren aktiver Sprayer – und hat sich mittlerweile zu einem international angesehenen Künstler gemausert. Seinen Meistergrad entwickelte er unter anderem bei den Künstler-Giganten Georg Baselitz und Gerhard Richter. Jenny Falckenberg arbeitet mit Awe bereits seit über 12 Jahren zusammen. Die Ausstellung in den Lister Luxus-Apartments ist für beide eine Premiere.
Jenny Falckenberg liebt Herausforderungen – besonders in der Kunst-Welt, in der sie schon seit Kindesbeinen lebt. Ihr Vater Harald ist einer der bedeutendsten Kunstsammler der Welt. Nicht erst mit der Gründung ihrer eigenen Firma „Unique Art Concepts“ zählt sie mittlerweile zu den wichtigsten Kunst-Agentinnen der Republik. In List zeigte die 42jährige erstmals ausgesuchte zeitgenössische Künstler (u.a. Günther Uecker, Heinz Mack, Karl Goerlich und A.R. Penck), die sonst in „herkömmlichen“ Ausstellungsräumen ausgestellt werden. Ein besonderes Erlebnis für die Hamburger Galeristin – und für alle Hafen27-Besucher. „Wir möchten Menschen mit gleichen Interessen miteinander verbinden und diese durch die Kunstwerke in besonderer Umgebung in eine andere Welt entführen.“ Das Konzept funktioniert: Die Fenster der Wohnungen boten den Ausstellungs-Besuchern einen direkten Blick auf die nahe Nordsee. Solch ein exklusives Extra hat nicht einmal der Louvre zu bieten.
Ende Oktober endete das gemeinsame Projekt von Jenny Falckenberg und Eric Weißmann. Kunstfreunde, die das Besondere lieben, die exklusive Ausstellung allerdings verpasst haben, können sich aber auf weitere Sylter Off-Gallery-Termine freuen. Die befinden sich zurzeit noch in Planung. Aber – wie gesagt: Nichts ist auf Ewig in Stein gemeißelt.