Zwei Fische die sich zum Welt-Kuss-Tag küssen

Das ultimative Kuss-Lexikon

Ob zärtlich oder wild, lautlos oder schmatzend – egal! Heute gilt offiziell die weltweit oberste Kuss-Eskalations-Stufe! Und die schönste Liebesbekundung des Universums kommt dabei in ganz unterschiedlichen Facetten daher. Aber feste Regeln sucht man bei allen Kuss-Varianten dennoch vergeblich. Erlaubt ist, was gefällt! Hauptsache, unser Knutsch-Partner findet das auch klasse. Besonders spannend wird es, wenn man die Unterschiede einmal ganz genau unter die Lupe nimmt. Ganz nach dem Motto: Zeig mir wie Du küsst – und ich sage Dir, wer Du bist.

Der Seehund-Schmatzer
Stellt Euch vor, Horst Lichter drückt einem voller Lebensfreude einen triefend nassen Schmatzer auf die Wange. Voilá, dann habt Ihr vom original Sylter Seehund-Schmatzer eine ungefähre Ahnung. 
 
Der Möwenkuss
Wer schon mal eine Möwe dabei beobachtet hat, wie sie im Strandsand nach Kleintieren pickt, wird diese Variante sofort erkennen: Mindestens ein Kuss-Partner lässt dabei seine Lippen für den Bruchteil einer Sekunde auf den Mund des Gegenübers niedersausen, um dann unverzüglich seinen Kopf ruckartig wieder in die Ausgangsstellung zu katapultieren. Möwenkuss-Könner wiederholen diesen Vorgang oftmals minutenlang. Gefühl ist bei dieser Variante klarer Außenseiter – hier zählt allein die Schlagzahl. Wer macht denn sowas? Mit Romantik hat der komplette Vorgang jedenfalls nicht das Geringste zu tun!
 
Kampener Spitzlippe

Dieses spezielle Begrüßungs-Bussi wird überaus gestenreich zelebriert: Nach einem langgezogenen und etwas schrill-lauten “Halloooooh”, führen die Kuss-Partner ihre Köpfe auf Ohren-Höhe ohne Berührung zusammen. Was dann folgt, scheint einem Stummfilm entnommen zu sein: Die Lippen werden auffallend übertrieben zu einem Schnabel geformt, die Augen dabei theatralisch weit aufgerissen. Und das war sie schon, die Kampener Spitzlippe. Schnell, nichtssagend und emotionslos. 
 
Westerländer Wangenknutscher
Die Nordfriesen sind weltoffen, hilfsbereit und freundlich. Bei neuen Bekanntschaften gehen sie allerdings nicht sofort auf Tuchfühlung. Sie warten ab und beobachten erst einmal. Hat man ihr Vertrauen letztendlich gewonnen, ist sogar Körperkontakt möglich – z.B. mit dem Westerländer Wangenknutscher, einer schnell ausgeführten Variante des französischen Bise, bei dem ein Luft-Kuss Wange-an-Wange angedeutet wird.
 
Spontaner Strand-Schmatz
Bei einem gemeinsamen Spaziergang am Sylter Strand können die zahlreichen Eindrücke einen leicht in Liebes-Laune versetzen. Da jedoch jede Knutsch-Pause den Lauf-Fluss jäh unterbricht, werden die Liebesbezeugungen ohne Zwischenstopp einfach in kurz dosierte Schnell-Kuss-Etappen aufgeteilt.  
 
Der nördlichste Kuss Deutschlands
Während alle bisher genannten Sylter Varianten auch auf dem Festland denkbar wären, könnt ihr diesen Kuss tatsächlich nur auf der Königin der Nordsee erleben. Denn die nördlichste Spitze der Insel ist gleichzeitig der nördlichste Punkt Deutschlands – wer sich hier küsst, ist automatisch Teil des nördlichsten Kuss-Pärchens der Republik (zumindest für den Moment)!

Die Standard-Varinte

Der Bruderkuss
Der wohl bekannteste Bruderkuss ist auf der Berliner East-Side-Gallery verewigt: Das Graffito zeigt Leonid Breschnew und Erich Honecker in inniger sozialistischer Umarmung und bildet das Herzstück des 1,3 Kilometer langen Mauer-Stücks.
 
(Begrüßungs-) Bussi
Küsschen, Küsschen – der wohl süßeste Export-Schlager Frankreichs, der sich auch in Deutschland größter Beliebtheit erfreut. Und bitte nicht auf billige Imitate hereinfallen: erst linkes Bussi, dann rechtes Bussi – daran erkennt man das Original!
 
Der Handkuss
Seit dem Mittelalter in Europa verbreitet. Bei verheirateten Damen und Witwen gibt es tatsächlich Hautkontakt zwischen Handrücken und Lippen, bei Unverheirateten wird der Kuss nur angedeutet. Der Kuss geht immer einher mit einer leichten Verbeugung.
 
Der Kuss der Inuit
Seinen Ursprung hat diese Kuss-Art bei den Maori, die Inuit übernahmen sie später als reine Begrüßungs-Geste. In Deutschland wenden vor allem Eltern den sogenannten Nase-Nase-Kuss bei ihren Kindern an. Er steht für Vertrauen, Zuneigung und Verbundenheit.
 
Der Zungenkuss
Sobald der Schlabber-Lappen beim Knutschen zum Einsatz kommt, spricht man von einem Französichen Kuss. Spätestens dann heißt es: anschnallen und festhalten, denn er gilt als unverblümte Einladung zu Leidenschaft, Erotik und Intimität.
 
Der Schmetterlings-Kuss
Hier übernehmen die Wimpern den Job der Lippen. Durch Auf- und Abbewegungen der Augen-Härchen gibst Du Deinem Partner ein unmissverständliches Funksignal: Ich begehre Dich!
 
Der Hollywood-Kuss
Viel Tamtam, viel Pathos und ziemlich publikumswirksam! Bei dieser Variante wird die Auserwählte locker in den Arm genommen, mit Schwung zur Seite gedreht und fast waagerecht hängend mit einem leidenschaftlichen Kuss “beglückt”. Unser Fazit: Super Schau-Wert, aber überhaupt nicht mehr zeitgemäß.

Einfach zum küssen: 13 Kuss-Fun-Facts

  • Lippen-Sport: Bis zu 20 Kalorien verbrauchen wir bei einem leidenschaftlichen Kuss – pro Minute! Vor diesem Hintergrund sollte man mal ernsthaft über einen regelmäßigen Knutsch-Wettbewerb bei den Olympischen Spielen nachdenken!
  • Weltweites Phänomen: Anthropologen schätzen, dass 90 Prozent aller Menschen regelmäßig küssen. Die restlichen zehn Prozent wollen anderen vielleicht auch gerne einen Schmatzer aufdrücken – finden aber einfach keinen Freiwilligen. Bedauernswert!
  • Lebenslanger Dauerbrenner: Wenn wir unseren 70sten Geburtstag erreichen, haben wir bis dato durchschnittlich etwa 100.000 Küsse verteilt. Da kann man glatt von einem heimlichen Hobby sprechen!
  • Genuss steht vor Häufigkeit: Die Kuss-Dauer hat sich in den letzten Jahren mehr als verdoppelt. Ein amtlicher Kuss kommt heute im Durchschnitt auf stattliche 12 Sekunden – vor 30 Jahren lag die Dauer lediglich bei 5,5 Sekunden.
  • Knutsch um Dein Leben: Amerikanische Forscher haben unlängst herausgefunden, dass häufiges Küssen die Lebensdauer um bis zu fünf Jahre verlängert. Also: Die Lippen gespitzt und Altersrekorde brechen!
  • Lippen-Jogging: Küssen ist nachweislich gesund und regt den gesamten Organismus an. Freigesetzte Neuropeptide stärken die Abwehrkräfte, körpereigene Morphine und Endorphine sorgen für Glücksgefühle. Zudem steigt während des Küssens die Körpertemperatur an und der Puls beschleunigt sich. Ein Workout der angenehm-kuscheligen Art, das auch liegend funktioniert!
  • Lippen-Akrobat – schööön: Während eines leidenschaftlichen Kusses ist rund um die Mundregion richtig was los – bis zu 38 Gesichtsmuskeln kommen zum Einsatz.
  • Die Ruhe nach dem Rumknutschen: Wer frisch geküsst ins Auto steigt, fährt weniger aggressiv und verursacht weniger Unfälle! Wäre doch ein toller neuer Führerschein-Eintrag: Kusspartner vorhanden!
  • Nur nicht zu viel Druck machen: Leidenschaftliche Küsser pressen ihre Lippen mit rund 15 Kilogramm aufeinander. Das Gewicht entspricht fast einem vollen Bierkasten. Klingt sehr unromantisch – aber: Wenn es der Leidenschaft dienlich ist…!
  • Augen zu – und durch: 92 Prozent der Frauen haben während eines Kusses die Augen geschlossen. Rund die Hälfte der Männer geht die Sache mit geöffneten Augen an. Vielleicht sind einige der männlichen Knutscher einfach nur skeptisch – und trauen ihrem Glück noch nicht so ganz? Nein, natürlich nicht! Sie sind aufmerksam – und wollen so auf jede Regung ihres Kuss-Partners adäquat reagieren! So nämlich!!!
  • Kuss-Test für die Liebe: Ein Kuss ist nur ein Kuss? Denkste! Viele Frauen leiten viel von den ersten Liebkosungen ihrer potentiellen Partner ab. So sind 42,5 Prozent davon überzeugt, dass schlechte Küsser auch schlecht im Bett sind. Da heißt es also: Nicht so larifari drauflos schlabbern, sondern immer alles geben! (s. Lippen-Akrobat)
  • Rote Lippen soll man küssen – nicht: Nur 8 % der deutschen Männer lieben es, geschminkte Lippen zu küssen. 37 Prozent geben an, am liebsten die puren, unbemalten Münder ihrer Partner zu busseln. Jedem das Seine.
  • Kann links wie rechts: Biopsychologische Studien in Deutschland, der Türkei und den USA haben ergeben, dass die meisten Menschen Rechts-Küsser sind, d.h. sie neigen ihren Kopf beim Knutschen auf die rechte Seite. Ein wenig Heiterkeit kommt immer dann ins Spiel, wenn wir dann doch einmal auf einen Links-Küsser treffen. Und das ist auch gut so. Denn Küssen und Lachen ist die ultimative Wellness-Kombo für Körper, Geist und Seele. Unser Zusatz-Tipp: Um einem steifen Nacken vorzubeugen, einfach die Kopfstellung während des Kusses regelmäßig wechseln!
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